… unter diesem Titel wurden letzte Woche vom bayerischen Umweltschutzministerium ein Text herausgegeben, der es erleichtern soll, über Wege-Eignung für Fahrradverkehr zu entscheiden. Es handelt sich also NICHT um eine neues Gesetz, sondern um einen Vollzugshinweis, über den durchaus noch gestritten werden darf, zumal die Untere Naturschutzbehörde, die da einfach mal als “Entscheider” herangezogen wird, diesen Job eventuell gar nicht übernehmen will.
Das Umweltschutzministerium hat da – soweit ich das verstanden habe – in irgendeiner der vielen Abteilungen versucht, das Volksbegehren “Rettet die Bienen” umzusetzen. Ungeachtet der Tatsache, dass eine andere Abteilung im gleichen Hause gerade eine Menge Geld in die Hand bekam, um das Projekt “Mountainbiken – nachhaltig in die Zukunft” durchzuführen.
Aber ruhig Blut: Die Gesetzeslage, speziell das freie Betretungsrecht der Natur hat sich NICHT geändert.
Was dann kam war eine windelweiche Stellungnahme des Alpenvereins, die sich dadurch erklärt, dass der Alpenverein ein großer Verband ist, der ähnlich einer größeren Firma erst mal einige Abstimmungsprozesse laufen lässt, bevor eine Stellungnahme herausgegeben wird. Ich finde das nicht immer von Nachteil, denn mit einem schnell dahingeworfenen politischen Statement kann man sich durchaus auch mal ins eigene Knie schießen.
Noch vor Weihnachten wird jedoch noch eine Stellungnahme des Alpenvereins erfolgen, die uns Mountainbikern Rückendeckung geben sollte.
Was mich ein wenig erschreckt hat, ist allerdings die Welle an Privat-Zuschriften, die wir zum Thema bekommen haben. Vollkommen aufgeschreckt wurde teilweise überlegt, “ob der Alpenverein überhaupt noch meine Interessen als Mountainbiker vertritt” und ob in der Sektion Tölz “Mountainbiker akzeptiert werden”.
Wenn unsere Aufrufe zur konstruktiven Mitarbeit an den Runden Tischen zum Thema “Mountainbiken – Nachhaltig in die Zukunft” nur 10 % der Rückmeldungen bekommen hätten, die wir die letzten Tage erhalten haben, dann wäre dieses Projekt vielleicht auch schneller über die Bühne gegangen. So wie es nämlich die letzten Jahre aussah, standen nämlich üblicherweise ungefähr 5-8 anwesende Mountainbiker einer Armada von 50-60 Gemeinderäten, Grundstückseignern, Waldbauern, Almbewirtschaftern, Forstbeauftragten …. gegenüber. Da war dann immer schwer zu erklären, dass wir Anwesenden sozusagen für hunderte von Mountainbikern stehen, die aber leider nicht die Zeit fanden, sich für ihre eigenen Belange einzusetzen. Und ja, wir mussten auch immer erklären, dass es auch die eigenen Landkreisbewohner sind, die gerne auf Trails unterwegs sind. Ehrlich gesagt glaube ich, dass einige Gemeinderäte das immer noch nicht begriffen haben. Das begreifen die erst, wenn wir zahlreicher auftreten, oder beispielsweise vor Wahlen auch mal die Kandidaten befragen, wie denn ihre Haltung zu den Themen ist, die uns auf den Nägeln brennt.
Wir werden weiter versuchen, das Projekt vorwärts zu bringen und diese unsäglichen Vollzugshinweise zu kippen. Ich halte alle, die sich dafür interessieren, über das weitere Vorgehen informiert und freue mich über jeden, der uns in unserer politischen Arbeit unterstützen möchte. Vielleicht braucht es auch mal frisches Blut und mehr jugendliche Aufgeregtheit, um in diesen Gremien etwas zu bewirken. Also immer her mit eurer Kraft, eurem Elan und eurem Ärger! Aber bitte in die nächste Sitzung und nicht in mein Postfach!
Eure in diesem Fall etwas genervte
Wilma